Benötigt man eine Sterbegeldversicherung

Über die Sterbegeldversicherung sprechen die meisten Menschen recht ungern. Das ist verständlich, immerhin befasst sich diese Versicherung mit dem Zeitpunkt im Leben, den man selbst weit hinausschieben möchte. Ist eine solche Versicherung vorhanden, kann sie allerdings als eine enorme Erleichterung empfunden werden. In anderen Fällen ist sie weniger sinnvoll – aber wann ist das der Fall? Für wen eignet sich die Versicherung, was bietet sie und gibt es besondere Optionen?

Grab

Abbildung 1: Auch wenn der eigene Tod nichts ist, an das man gerne denkt - trotzdem ist eine entsprechende Vorsorge nicht unwichtig.
Bildquelle: @ Ante Samarzija / Unsplash.com

Es kommt auf die Police an

Ganz klassisch gesagt dient die Sterbegeldversicherung genau einem Zweck: Sie stellt Geld für die Beerdigung zur Verfügung. Der Versicherte selbst hat also im Regelfall keinerlei Nutzen von ihr, Angehörige hingegen schon – wie auch bei der Pflegeversicherung ist es für viele jedoch ein wichtiger Gedanke, dass solche Pflichten Angehörige nicht belasten. Allerdings kommt es auch immer mit auf die Police an. Aber worauf sollte allgemein geachtet werden?

  • Kurze Wartezeiten - einige Sterbegeldversicherungen sind so aufgebaut, dass sie erst nach einer längeren Zeit genutzt werden können. Das heißt beispielsweise, dass zwischen Abschluss und erster Nutzungsmöglichkeit drei Jahre vergehen. Dies ist schlecht und zeichnet keine gute Sterbegeldversicherung aus. Die Wartezeit muss so kurz, wie nur möglich sein, wenn nicht gar ausfallen. Denn das Leben ist selten planbar und auch jüngere Menschen können morgen verunglücken.
  • Gesundheitsprüfung - sie wird gerne in Verbindung mit der Wartezeit genutzt. Diese Versicherungen haben den Nachteil, dass ein kurzfristiger Abschluss nach Bekanntwerden einer schweren Krankheit nicht möglich ist, eventuell wird diese Todesursache auch aus dem Versicherungsschutz herausgenommen. Gute Produkte bieten eine stark verkürzte Wartefrist, deren Leistung sich im Laufe der Zeit erhöht. Zuerst gibt es nur den Grundbetrag, mit jedem weiteren Jahr erhöht sich der Versicherungsschutz.
  • Beitragszahlung - Sterbegeldversicherungen sind im Vergleich zu anderen Versicherungen recht günstig. Dennoch spielt das Leben seine eigenen Seiten aus und der günstige Betrag kann irgendwann zu teuer sein. Sinnvoll für jüngere Leute ist die Reduzierung der Beitragsdauer. Anderenfalls ist die Anpassungsfähigkeit der Beiträge ein wichtiger Bestandteil des Vertrags.
  • Überschussbeteiligung – der Hinterbliebene sollte eine Überschussbeteiligung erhalten, die wahlweise als Bonus später mit ausgezahlt wird, oder alternativ als Sofortrabatt auf die Beiträge angerechnet wird.

In jedem Fall ist es notwendig, Sterbegeldversicherungen miteinander zu vergleichen. Welcher Anbieter nimmt beispielsweise den Unfalltod direkt aus der Wartefrist heraus und tritt auch am Tag nach dem Abschluss für Unfalltodesfälle ein? Welche Zusatzleistungen bietet der Versicherer an?

Vielen Menschen ist es wichtig, den Angehörigen so viel Arbeit abzunehmen, wie nur möglich. Um das zu gewährleisten, kann jeder einen Bestattungsvorsorgevertrag unterzeichnen und praktisch die eigene Beerdigung schon zu Lebzeiten festlegen. Der Sterbegeldversicherer muss diese Option allerdings unterstützen und damit einverstanden sein, dass die Police beim Bestatter hinterlegt wird.

Wann sollte man eine solche Police abschließen?

Es gibt viele unterschiedliche Produkte rund um die Sterbegeldversicherung. Daher lässt sich nicht klipp und klar sagen, wann der Abschluss tatsächlich sinnvoll ist:

  • In jungen Jahren – gerade bei Versicherungen, die mit einer Gesundheitsprüfung arbeiten, ist der frühe Abschluss sinnvoll. In jungen Jahren fällt die Gesundheitsprüfung wahrscheinlich positiver für den Interessenten aus. Zumal sind die Beiträge aufgrund der vermuteten langen Zahlungszeit günstiger. Das stimmt jedoch nicht immer. Diese Methode funktioniert nur, wenn die Versicherungssumme stetig ansteigt und nicht festgesetzt ist. Versicherungen mit einer Beitragsbegrenzung können zwar höhere Monatsbeiträge erfordern, doch ist der Einzahlungszeitraum fix begrenzt. Im Vergleich kommt es durchaus vor, dass diejenigen, die dauerhaft niedrige Beiträge zahlen am Ende höhere Kosten hatten als die, die nur für eine feste Zeitspanne einzahlen mussten.
  • Ältere Personen – bei ihnen kommt häufig eine Gesundheitsprüfung vor, doch ist dies nicht bei jedem Versicherer der Fall. Es empfiehlt sich aber, mit einer Einmalzahlung zu arbeiten oder eine erste höhere Anzahlung zu leisten. So lässt sich sicherstellen, dass die Mindestvertragssumme rasch erreicht wird.

Generell ist der beste Zeitpunkt zum Abschluss der, wo nicht absehbar ist, dass die Versicherung benötigt wird.

Sterbegeldversicherung bietet mehr

Den größten direkten Effekt hat die Sterbegeldversicherung tatsächlich auf der psychischen und emotionalen Ebene. Jede Bestattung ist eine enorme finanzielle Belastung und niemand kann heute sagen, wie stark die Angehörigen auf der finanziellen Ebene am Tag X sind. Diese Frage sollte man sich auch selbst stellen. Vielleicht gibt es heute die Ersparnisse, die eine Beerdigung locker stemmen würden. Aber wer kann festlegen, dass dies in zwanzig, dreißig oder vierzig Jahren noch der Fall ist?

Auch hinsichtlich nur geringer Erbschaften ist die Sterbegeldversicherung eine große Hilfe. Die meisten Menschen möchten ihren engsten Vertrauten wenigstens eine kleine Summe hinterlassen – wird diese jedoch für die Beerdigung benötigt, ist der Wunsch zunichte.

Abseits dieser Punkte bietet die Sterbegeldversicherung auch weitere Vorteile, die das eigene Ansparen nicht leisten kann:

  • Abwicklung – mit einem Bestattungsvorsorgevertrag brauchen Angehörige nur noch das OK geben. Doch auch ohne rechnet der Bestatter automatisch mit der Versicherung ab, sobald die Police vorgelegt wird. Angehörige erhalten schließlich nur noch die Beerdigungsmappe und einen eventuell übrigen Betrag ausgehändigt.
  • Vorsorge – im Zusammenspiel mit der Bestattungsvorsorge können Versicherte vorab alles fest planen und über ihre Beerdigung entscheiden, ohne dass sie das Geld direkt aufbringen müssen. Die Versicherungspolice wird einfach hinterlegt.
  • Für Dritte – die Sterbegeldversicherung kann auch für Dritte abgeschlossen werden.
  • Nicht nutzbar – die Sterbegeldversicherung kann von Behörden nicht angegriffen werden. Das dort für die Beerdigung angesparte Geld wird also nicht auf Hartz 4 oder die Grundsicherung angerechnet. Dies ist bei selbst angespartem Geld nicht der Fall.

Ein großer Vorteil ist sicherlich, dass durch die Versicherung tatsächlich Geld zweckgebunden angespart wird. Jeder kennt das Problem von sich selbst: Für einen Zweck anzusparen, ist unglaublich schwierig und stets kommt etwas dazwischen. Es wäre also gut denkbar, dass das angesparte Geld zum Zeitpunkt X gar nicht mehr vorhanden wäre, wenn es einfach nur auf einem Tagesgeldkonto oder Sparbuch läge. Der Staat hilft hier nur selten, denn Sterbegeld gibt es nur im Zuge von Unfällen.

Formalitäten

Abbildung 2: Im Zuge einer Beerdigung kommen auf Hinterbliebene viele Formalitäten zu. Eine gute Police nimmt einen Teil der Arbeit auf sich.
Bildquelle: @ Scott Graham / Unsplash.com

Fazit – wichtige Versicherung

Sicherlich ist die Sterbegeldversicherung ein Angebot, über das nur wenige sprechen wollen. Zudem handelt es sich um eine Versicherung, von der der Versicherte selbst keinen Nutzen hat. Dennoch kann sie nur empfohlen werden. Nicht nur lässt sich die eigene Beerdigung mit ihr besser planen, auch die Angehörigen werden massiv geschützt. Niemand weiß, wie deren finanzielle Situation zum bestimmten Zeitpunkt ist und schon so manche kleine Erbschaft löste sich vollständig in den Beerdigungskosten auf.

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