Renten werden zum 01. Juli 2008 um 1,1 Prozent erhöht

Zum 01.07.2008 werden die gesetzlichen Renten um 1,1 Prozentpunkte erhöht. Damit fällt die Rentendynamisierung höher aus, als zuvor erwartet – s. Geringe Rentenerhöhung 2008.

Errechnet man die Rentenerhöhung nach den gesetzlichen Vorschriften, hätte diese zur Jahresmitte 2008 nur in der Größenordnung von 0,46 Prozent erfolgen können. Doch am 14.03.2008 verständigten sich die Bundesregierung, den in die Rentenformel eingebauten Riester-Faktor in den Jahren 2008 und 2009 auszusetzen. Damit wird erreicht, dass die Rentner von einem größeren Anteil am derzeitigen wirtschaftlichen Aufschwung partizipieren.

Riester-Faktor

Der Riester-Faktor ist ein „Dämpfungsfaktor“ in der Rentenformel. Mit dem Faktor wird das Ziel erreicht, dass die Arbeitnehmer-Mehrbelastungen, die durch die private Altersvorsorge entstehen, ausgeglichen werden. Laut den Aussagen der Bundesregierung werden sich durch die Aussetzung des Riester-Faktors in den Jahren 2008 und 2009 keine beitragsrelevanten Mehrbelastungen für die Rentenversicherungsträger ergeben. Immerhin werden derzeit – auch bedingt durch die höheren Tariferhöhungen – wieder höhere Einnahmen bei den Rentenkassen verzeichnet. Zudem prognostizierten die Rentenversicherungsträger noch zu Jahresbeginn eine Rentenerhöhung von ca. 1,5 Prozentpunkte. Einige Experten brachten sogar eine Rentenerhöhung in der Größenordnung von zwei Prozent ins Spiel.

Teuerungsrate höher

Auch wenn die Rentenerhöhung im Jahr 2008 doppelt so hoch ausfällt wie noch im Jahr 2007 (0,54 Prozent), wird die Teuerungsrate hierdurch nicht ausgeglichen. Das bedeutet, dass den Rentnern weniger Kaufkraft zur Verfügung steht. Die Inflationsrate lag im Jahr 2007 bei 2,2 Prozent. Vereinfacht ausgedrückt bedeutet dies, Rentner haben weniger im Geldbeutel – trotz der Rentenerhöhung von 1,1 Prozent.

Höhere Sozialabgaben

Zusätzlich muss die Rentendynamisierung nochmals relativiert werden, da auf die derzeit 20 Millionen Rentenbezieher, ebenfalls zum 01.07.2008, höhere Sozialabgaben zukommen.

Die Pflegereform sieht eine Beitragssatzerhöhung der Gesetzlichen Pflegeversicherung zum 01.07.2008 von 0,25 Prozentpunkte vor. Der neue Beitragssatz beträgt dann 1,95 Prozent bzw. 2,2 Prozent für Kinderlose (bisher 1,7 Prozent bzw. 1,95 Prozent für Kinderlose). Da Rentner den Beitrag zur Gesetzlichen Pflegeversicherung alleine aufbringen müssen, bleiben von der Rentenerhöhung unter diesem Gesichtspunkt „nur“ (1,1 Prozent abzüglich 0,25 Prozent) 0,85 Prozent übrig.

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