Altersrente für Frauen nach § 237a SGB VI
Die Anspruchsvoraussetzung für die Altersrente für Frauen ist in § 237a SGB VI geregelt.
Ein Anspruch auf die Altersrente für Frauen besteht nur noch für vor dem 01.01.1952 Geborene. Daher wird die Rente langfristig abgeschafft.
Im April 2023 bezogen die Altersrente für Frauen 2.952.068 Versicherte.
Anspruchsvoraussetzungen
Ein Anspruch auf die Altersrente für Frauen besteht unter folgenden Voraussetzungen:
- Geburt vor dem 01.01.1952,
- Vollendung des 60. Lebensjahres,
- mehr als zehn Jahre Pflichtbeiträge für eine versicherte Beschäftigung oder Tätigkeit nach Vollendung des 40. Lebensjahres,
- Erfüllung der Wartezeit von 15 Jahren,
- Aufgabe der abhängigen Beschäftigung gegen Arbeitsentgelt oder der selbstständigen Tätigkeit mit Arbeitseinkommen oder das Arbeitsentgelt bzw. Arbeitseinkommen überschreitet nicht die Hinzuverdienstgrenzen.
Vollendung des 60. Lebensjahres
Voraussetzung für die Altersrente für Frauen ist, dass grundsätzlich das 60. Lebensjahr vollendet wurde. Diese Altersgrenze wird jedoch seit dem Jahr 2000 (gem. § 237a SGB VI) für Frauen, die nach dem 31.12.1939 geboren sind, stufenweise angehoben.
Die Anhebung ist an folgender Tabelle dargestellt:
Geburtsmonat/-jahr | Anhebung in Monaten | Künftiger normaler Rentenbeginn | Abschlag bei Rentenbeginn mit 60 |
06/1941 | 18 | 01/2003 | 5,4% |
07/1941 | 19 | 03/2003 | 5,7% |
08/1941 | 20 | 05/2003 | 6,0% |
09/1941 | 21 | 07/2003 | 6,3% |
10/1941 | 22 | 09/2003 | 6,6% |
11/1941 | 23 | 11/2003 | 6,9% |
12/1941 | 24 | 01/2004 | 7,2% |
01/1942 | 25 | 03/2004 | 7,5% |
02/1942 | 26 | 05/2004 | 7,8% |
03/1942 | 27 | 07/2004 | 8,1% |
04/1942 | 28 | 09/2004 | 8,4% |
05/1942 | 29 | 11/2004 | 8,7% |
06/1942 | 30 | 01/2005 | 9,0% |
07/1942 | 31 | 03/2005 | 9,3% |
08/1942 | 32 | 05/2005 | 9,6% |
09/1942 | 33 | 07/2005 | 9,9% |
10/1942 | 34 | 09/2005 | 10,2% |
11/1942 | 35 | 11/2005 | 10,5% |
12/1942 | 36 | 01/2006 | 10,8% |
01/1943 | 37 | 03/2006 | 11,1% |
02/1943 | 38 | 05/2006 | 11,4% |
03/1943 | 39 | 07/2006 | 11,7% |
04/1943 | 40 | 09/2006 | 12,0% |
05/1943 | 41 | 11/2006 | 12,3% |
06/1943 | 42 | 01/2007 | 12,6% |
07/1943 | 43 | 03/2007 | 12,9% |
08/1943 | 44 | 05/2007 | 13,2% |
09/1943 | 45 | 07/2007 | 13,5% |
10/1943 | 46 | 09/2007 | 13,8% |
11/1943 | 47 | 11/2007 | 14,1% |
12/1943 | 48 | 01/2008 | 14,4% |
01/1944 | 49 | 03/2008 | 14,7% |
02/1944 | 50 | 05/2008 | 15,0% |
03/1944 | 51 | 07/2008 | 15,3% |
04/1944 | 52 | 09/2008 | 15,6% |
05/1944 | 53 | 11/2008 | 15,9% |
06/1944 | 54 | 01/2009 | 16,2% |
07/1944 | 55 | 03/2009 | 16,5% |
08/1944 | 56 | 05/2009 | 16,8% |
09/1944 | 57 | 07/2009 | 17,1% |
10/1944 | 58 | 09/2009 | 17,4% |
11/1944 | 59 | 11/2009 | 17,7% |
12/1944 | 60 | 01/2010 | 18,0% |
ab 01/45 – 12/51 | 60 | Vollendung des 60. Lebensjahres | 18,0% |
Mehr als zehn Jahre Pflichtbeiträge nach Vollendung des 40. Lebensjahres
Dieser Punkt wird dann erfüllt, wenn die Frau nach Vollendung des 40. Lebensjahres mehr als zehn Jahre Pflichtbeiträge für eine versicherte Beschäftigung oder Tätigkeit nachgewiesen hat. Dies ist also dann der Fall, wenn mindestens 121 Monate nachgewiesen werden.
Auf die Pflichtbeiträge sind anrechenbar:
- Pflichtbeiträge nach § 1 SGB VI,
- Pflichtbeiträge von selbstständig Tätigen nach § 2 SGB VI,
- Pflichtbeiträge von sonstigen Versicherten nach § 3 SGB VI (z. B. Zeiten der Kindererziehung, Zeiten der nicht erwerbsmäßigen Pflege, Krankengeld-Bezugszeiten),
- Pflichtbeiträge aufgrund einer Antragspflichtversicherung nach § 4 SGB VI,
- Beiträge auf Grund einer Nachversicherung (§ 8 Abs. 1 Satz 2 SGB VI),
- Zeiten im Beitrittsgebiet und im Saarland (§ 248 SGB VI), soweit sie als Pflichtbeiträge gelten,
- Beiträge von Pflegepersonen, die als Pflichtbeiträge gelten (§ 279e SGB VI),
- Anrechnungszeiten, für die in der Zeit vom 01.01.1984 bis 31.12.1991 Beiträge gezahlt worden sind, an denen dem Versicherten auch der Leistungsträger beteiligt war,
- Zeiten, für die die Bundesanstalt für Arbeit in der Zeit vom 01.07.1978 bis 31.12.1982 oder ein anderer Leistungsträger in der Zeit vom 01.10.1974 bis 31.12.1983 wegen des Bezuges von Sozialleistungen Pflichtbeiträge gezahlt hat,
- Zeiten, die den Pflichtbeitragszeiten nach Bundesrecht gleichgestellt sind (z. B. nach dem FRG oder nach über- bzw. zwischenstaatlichen Regelungen, soweit es sich nicht um reine Wohnzeiten handelt, die u. a. in den Niederlanden oder in Dänemark zurückgelegt worden sind).
Erfüllung der Wartezeit von 15 Jahren
Die Erfüllung der Wartezeit von 15 Jahren ist eine weitere Voraussetzung für die Altersrente für Frauen. Auf diese Wartezeit werden folgende Zeiten angerechnet:
- Kalendermonate mit Beitragszeiten (§ 54 Abs. 1 Nr. 1 SGB VI),
- Kalendermonate mit Ersatzzeiten (§ 54 Abs. 1 Nr. 2 und Abs. 4 SGB VI),
- Zeiten aus dem Versorgungsausgleich (§ 52 Abs. 1 SGB VI),
- Zeiten aus einem Rentensplitting unter Ehegatten (§ 52 Abs. 1a SGB VI),
- Zeiten aus Zuschlägen an Entgeltpunkten für Arbeitsentgelt aus geringfügiger versicherungsfreier Beschäftigung (§ 52 Abs. 2 SGB VI).
Keine Auswirkungen durch RV-Altersanpassungsgesetz
Durch das RV-Altersgrenzenanpassungsgesetz (s. Rente erst mit 67 Jahren!), mit dem die Altersgrenze für die Regelaltersrente auf 67 Jahren angehoben wird, ergeben sich keine weiteren Änderungen / Anhebungen der Altersgrenze bei der Altersrente für Frauen.
Da die Altersrente für Frauen mittelfristig wegfällt, sah der Gesetzgeber eine entsprechende Anpassungsregelung zur Anhebung der Altersgrenze als entbehrlich an.
Hinzuverdienstgrenzen
Mit dem 01.01.2023 wurden die Hinzuverdienstgrenzen, welche von den Altersfrührentnern (Altersrentner für die Zeit vor Erreichen der Regelaltersgrenze) zu beachten waren, aufgehoben. Da die Bezieherinnen einer Altersrente für Frauen im Kalenderjahr 2023 bereits das Regelaltersgrenze erreicht haben, hat die Neuregelung bei dieser besonderen Altersrente keine Auswirkung mehr. Ab Erreichen der Regelaltersgrenze musste bereits aufgrund der bis zum Kalenderjahr 2022 geltenden gesetzlichen Regelungen keine Hinzuverdienstgrenze mehr beachtet werden, sodass es auch in diesen Fällen bereits zu keiner Rentenkürzung mehr kommen konnte.
Hilfe und Beratung
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